Ein Spiel des gestrigen Turniertages wurde bis zum letzten Ballwechsel spektakulär eng: das Aufeinandertreffen von Brasilien und Deutschland auf Court 6 im Khalifa International Tennis and Squash Complex in Doha.
Dana Ackerman und Katharina Hering sicherten sich im ersten Spiel kraftvoll den Auftaktpunkt und besiegten das brasilianische Duo Abbud de Barros-Lenz souverän mit 6:1, 6:4. Anschließend trat das deutsche Team Denise Höfer und Victoria Kurz gegen das hoch eingeschätzte brasilianische Paar Schuck Silva-Cirne an. Der erste Satz endete überraschend schnell mit 6:0 für die Brasilianerinnen, die mit aggressivem und präzisem Spiel dominierten. Doch im zweiten Satz wandelte sich das Bild: Denis Höfer und ihre Partnerin zeigten taktisch und mental einen harten Kampf um jeden Punkt und entschieden den zweiten Satz mit 6:4 für sich.
Dieser Erfolg brachte die Brasilianer sichtlich ins Wanken, und als sich immer mehr Zuschauer um Court 6 versammelten, kämpften sich Höfer und Kurz bis zu einer 4:1-Führung heran – ein deutscher Sieg schien in Reichweite. Doch wie so oft kam die Wende: Eine beinahe fehlerfreie brasilianische Defensive ermöglichten den Ausgleich, und bald darauf führten die Brasilianerinnen mit 5:4. Trotz zweier geretteter Matchbälle endete das Match letztlich 6:4 für Brasilien, wodurch es in der Serie zwischen beiden Nationen zum 1:1 kam. Im dritten und entscheidenden Match unterlagen Büttner und Scholten dem brasilianischen Team Abarzua-Branchi-Menna mit 2:6, 3:6. Damit sicherte sich Brasilien den 2:1-Gesamtsieg und wahrt die Chancen auf das Viertelfinale in Gruppe A, während Deutschland nun gegen Spanien antreten wird.
„Es war ein harter Schlag – wie vom Lastwagen überrollt, wie unser Coach treffend gesagt hat. Nach einem wirklich fantastischen ersten Match, in dem wir die Sensation fast greifen konnten, haben wir im zweiten Match unglücklich den Start verpasst und mussten kämpfen, um wieder ins Spiel zu finden. Wir haben uns zurückgearbeitet, Punkt für Punkt, bis zum 4:1 im dritten Satz. Doch dann haben wir leider ein paar taktisch unglückliche Entscheidungen getroffen, mehr Fehler gemacht, und Brasilien hat uns in entscheidenden Momenten mit mehr Stabilität und Sicherheit die Grenzen aufgezeigt. Trotz allem Einsatz hat es im dritten Match am Ende nicht gereicht, weil sie einfach stabiler waren und eine unglaubliche Defensivleistung gezeigt haben – vor allem mit zwei Scheiben im Spiel haben sie sich immer wieder befreien können.
Trotz der äußerst knappen Niederlage war die Atmosphäre einmalig: Der Court war umringt von Fans aus aller Welt, darunter viele internationale Delegierte, die unser Spiel und unser Level mitverfolgt haben. Es war ein tolles Gefühl zu sehen, dass wir auf diesem hohen Niveau mithalten können.“