Schon seit einem Vierteljahrhundert ist Padel für HEAD eine der Racket-Sportarten, in der sich das Label engagiert. Wir haben den Global Business Manager ICS Pasquale Ruzicka gefragt, welche Bedeutung Padel als Racketsportart heute für HEAD hat.
Padeleros: HEAD gehört zu den großen Marken im Padel. Seit wann ist Padel ein Thema im Unternehmen?
Pasquale Ruzicka: Offiziell sind wir seit dem Jahr 2000 eine Padel-Marke. Ich weiß aber aus Gesprächen mit älteren Kollegen, dass schon weit vor dem offiziellen Einstieg erste Schläger vermarktet wurden, seinerzeit aber vermutlich eher als Linzenzmodelle. Der Einstieg ins Geschäft erfolgte damals über Distributeure in Argentinien, die hierin ein gutes Geschäft witterten. Persönlich bin ich seit dem Jahr 2012 verantwortlich und seither haben wir spezifische Padel-Kollektionen entwickelt.
Padeleros: Wie bedeutsam ist der Bereich Padel für HEAD inzwischen?
Pasquale Ruzicka: Dazu gibt es eine ganz beeindruckende Zahl. Im Jahr 2012 war der Bereich Padel in einer Größenordnung von einem 200dertstel im Vergleich zum globalen Tennis-geschäft. Heute, 12 Jahre später liefert unsere Padel-Kollektion etwa 15 Prozent aller Racketsportarten, die wir im Programm haben, also Tennis, Squash, Pickelball und Badminton. Global gesehen gehören wir seit Jahren zu den Top-Drei-Marken weltweit.
Padeleros: Welche Abteilungen gehören zu HEAD Padel am Hauptsitz in Kennelbach?
Pasquale Ruzicka: Hier in Kennelbach arbeiten sieben Teams für HEAD Padel. Das sind die Produktentwicklung, das Produktmanagement, Marketing und Kommunikation, Design. Die Pro Player Abteilung, der Einkauf und die Logistik. Durchschnittlich sind etwa 15 Kolleginnen und Kollegen hier Standort für die Marke im Einsatz, mit entsprechenden Reiseeinsätzen zu Turnieren durch unsere Spielerbeauftragten, die die Tour begleiten.
Padeleros: HEAD unterstützte den Deutschen Padel Verband, wird diese Zusammenarbeit auch künftig fortgesetzt?
Pasquale Ruzicka: Grundsätzlich möchten wir mit den lokalen Racketsport-Verbänden intensiv zusammenarbeiten.
Besonders kümmern wir uns aber auch verbandunabhängig um den Nachwuchs. Das TEAM HEAD ist ein Projekt für junge Spielerinnen und Spieler, die wir besonders intensiv unterstützen. Beispielsweise gehörte dazu auch Arturo Coello, die derzeitige Nummer eins im weltweiten Padel, bereits als 13-Jähriger. Im Tennis waren sowohl Yannik Sinner wie auch Novak Djokovic TEAM-HEAD-Schützlinge, als sie mit ihren Karrieren starteten. Darüber hinaus unterstützen wir etliche Trainings-Akademien, in denen die Nachwuchstalente weltweit trainieren.
Padeleros: Ist geplant, künftig auch den Fachhandel mehr in den Vertrieb von Padel-Equipment einzugliedern?
Pasquale Ruzicka: Dazu gibt es bereits gut funktionierende Kooperationen, beispielsweise mit Intersport, die Padel inzwischen gelistet haben. Auch SportScheck und andere große Fachhandelsketten sind natürlich auf Padel aufmerksam geworden, da gibt es in Zukunft aber noch eine Menge zu tun, bis Padel-Ausrüstung flächendeckend im Sporthandel vertreten ist. Wir bei HEAD sind jedenfalls bereit, durchzustarten.
Padeleros: Wie taxiert ihr bei HEAD das Wachstum für Padel-Equipment für Europa/Deutschland?
Pasquale Ruzicka: Wir gehen nach wirklich sehr starken Jahren davon aus, dass vor allem die Bereiche Bälle und Schläger weiterhin im zweistelligen Bereich wachsen werden, bei den Softgoods vermutlich etwas weniger ausgeprägt, aber auch hier sehen wir weitere Wachstumschancen.
Padeleros: Wie ist Eure Produktentwicklung aufgestellt?
Pasquale Ruzicka: Wir entwickeln hier und vor allem auch in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen am spanischen Unternehmenssitz in Barcelona, sowie Akademien und unserem TEAM HEAD. Zur Entwicklung gehören natürlich immer wieder Konzepte mit neuen Materialien. Dazu machen wir dauerhaft Haltbarkeitstests und beziehen die Expertise von Profi-Spielern mit ein.
Padeleros: Hat HEAD als große Tennismarke Synergie-Effekte bei der Entwicklung, die reine Padel-Marken nicht haben?
Pasquale Ruzicka: Ich bin überzeugt davon, dass wir in der Entwicklung sehr stark von der großen Tennis-Expertise bei HEAD profitieren. Da wird natürlich ebenso mit Materialien experimentiert, Schläger sind ja grundsätzlich ähnlich aufgebaut, es geht um den Mix aus Beschleunigung, Kontrolle und Haltbarkeit, da ergeben sich sehr wichtige Synergien innerhalb aller Racketsport-Abteilungen. Dennoch legen wir auch sehr großen Wert auf spezifische Technologien und Entwicklungen nur für Padel.