Padel und Tennis: Zwei verwandte, aber dennoch völlig unterschiedliche Sportarten

Padel erlebt derzeit einen wahren Boom in Europa. Immer mehr Plätze werden gebaut, und das Interesse an professionellen Padel-Turnieren wächst rasant. Häufig wird Padel als eine „kleinere Version“ des Tennis oder als eine Mischung aus Tennis und Squash beschrieben. Doch diese Vergleiche sind nur bedingt zutreffend – Padel und Tennis sind eigenständige Sportarten mit einigen Gemeinsamkeiten, aber auch deutlichen Unterschieden.

Viele Tennisspieler machen den Fehler, zu glauben, dass sie schon durch ihre Tennis-Skills gute Padel-Spieler sind. Das dies eine Fehleinschätzung ist, zeigt sich, sobald sie gegen erfahrene Padeleros ein echtes Match bestreiten.

Ähnlichkeiten zwischen Padel und Tennis

Beide Sportarten teilen einige grundlegende Elemente. Die Punktzählung im Padel ist identisch mit der beim Tennis. Auch die Grundschläge – Vorhand, Rückhand und Volleys – sind in beiden Disziplinen vergleichbar. Zudem wird beim Padel ein leicht abgeänderter Tennisball verwendet. Wer also gut Tennis spielen kann, wird auch im Padel einen Ball treffen – und umgekehrt. Doch die Spieltechniken und Taktiken, die auf den beiden Plätzen erforderlich sind, sind unterschiedlich genug, dass Fähigkeiten nicht 1:1 übertragen werden können.

Die wesentlichen Unterschiede: Spielfeld und Spielweise

Der erste große Unterschied liegt im Spielfeld. Während ein Tennisplatz eine Größe von etwa 24 x 11 Metern hat und rundherum genügend Auslauf bietet, ist ein Padel-Court wesentlich kompakter, nur 20 x 10 Meter groß und umgeben von Glas- oder Kunststoffwänden, die ins Spiel einbezogen werden können. Das Padel-Netz ist etwas niedriger als das Tennisnetz, und Padel wird immer im Doppel gespielt, während Tennis sowohl als Einzel als auch Doppel gespielt werden kann.

Ausrüstung: Schläger und Bälle im Vergleich

Die Ausrüstung für beide Sportarten unterscheidet sich ebenfalls deutlich. Tennisschläger sind länger, mit einer besaiteten Fläche, die hohe Ballgeschwindigkeiten ermöglicht. Padel-Schläger hingegen sind kompakter, ohne Bespannung, dafür mit einer festen, perforierten Oberfläche, die weniger Spin erlaubt. Padel-Bälle ähneln zwar in Größe und Gewicht den Tennisbällen, sind jedoch weniger stark aufgepumpt, was das Spieltempo reduziert und es den Spielern ermöglicht, längere Ballwechsel zu führen.

Technik und Taktik: Spielweise und Schlagvariationen

Die Unterschiede in der Ausrüstung führen auch zu unterschiedlichen Spieltechniken. Beim Tennis sind Schläge mit Spin – Vorwärts- oder Rückwärtsdrall – ein wesentlicher Bestandteil der Strategie, während im Padel die relativ glatte Schlagfläche des Schlägers diese Effekte reduziert. Auch die Bedeutung des Aufschlags unterscheidet sich: Im Tennis kann ein starker Aufschlag entscheidend sein, während der Padel-Aufschlag immer von unten erfolgt und taktischer ausgelegt ist, um den Gegner unter Druck zu setzen.

Kleidung und Schuhe: Kaum Unterschiede

In Sachen Kleidung und Schuhwerk gibt es hingegen keine wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Sportarten. Padel- und Tennisspieler können im Grunde dieselben Outfits und Schuhe tragen. Viele bekannte Tennismarken bieten auch Padel-Bekleidung an, wobei einige spezialisierte Padel-Marken mit besonders lässigen Styles auf dem Markt vertreten sind.

Fazit: Obwohl Padel und Tennis auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, unterscheiden sie sich in vielerlei Hinsicht. Von der Spielfeldgröße über die Ausrüstung bis hin zu den Spieltechniken – beide Sportarten bieten ihre eigenen Herausforderungen und Faszinationen. Wer neugierig ist, sollte beide ausprobieren und die einzigartigen Eigenschaften jeder Sportart erleben.

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