Padel im Tennisclub – ein Sportangebot mit Zukunft

Padel entwickelt sich in Deutschland zur echten Erfolgsgeschichte. Immer mehr Tennisvereine entscheiden sich, ihr Angebot um Padel-Courts zu erweitern – und profitieren dabei gleich doppelt: Zum einen spricht der neue Sport eine deutlich breitere Zielgruppe an. Zum anderen entdecken viele Padelspieler:innen früher oder später auch das klassische Tennis für sich. Wer also als Verein in einen Padel-Court investiert, schafft nicht nur ein modernes Zusatzangebot, sondern legt auch den Grundstein für Mitgliederzuwachs und mehr Leben im Club.

Was Padel so besonders macht, ist die Kombination aus Dynamik, Einfachheit und Spaß. Die Spielweise erinnert in vielen Punkten an Tennis: Die Zählweise ist gleich, Spieltaktik und Technik ähneln sich. Der entscheidende Unterschied liegt in der Erlernbarkeit. Während Tennis-Neulinge oft mehrere Monate Training benötigen, um ein erstes richtiges Match zu spielen, reichen beim Padel meist zwei bis drei Stunden, um das Spielgefühl zu entwickeln. Grund dafür ist unter anderem der vereinfachte Aufschlag, der von unten erfolgt, sowie die Möglichkeit, die seitlichen und hinteren Glaswände geschickt in das Spiel einzubeziehen. Selbst Anfänger:innen bekommen den Ball schnell sicher übers Netz – das sorgt für rasche Erfolgserlebnisse und erhöht den Spaßfaktor von Beginn an.

Gleichzeitig wirkt Padel deutlich zugänglicher und weniger formell als Tennis. Während Tennis in Teilen der Bevölkerung noch immer als elitär oder kompliziert gilt, kommt Padel modern, unkompliziert und gesellig daher. Es wird fast ausschließlich im Doppel gespielt, die Atmosphäre ist locker, oft läuft Musik im Hintergrund und starre Bekleidungsregeln sucht man vergeblich. Genau das macht Padel attraktiv für viele, die sich vom klassischen Tennis bislang abgeschreckt fühlten. Wer zum Padel kommt, begegnet automatisch dem Tennissport – sei es durch einen Blick auf den Nachbarplatz oder ein Gespräch auf der Clubterrasse. In vielen Fällen greift der oder die Neue irgendwann neugierig auch zum Tennisschläger. Einige Vereine berichten sogar, dass Mitglieder mittlerweile regelmäßig beide Sportarten ausüben.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Ende 2023 gab es deutschlandweit rund 450 bis 500 Padel-Courts an über 180 Standorten, ein Großteil davon in Tennisvereinen. Laut dem „Tennisreport 2024“ bieten inzwischen etwa 8,4 Prozent der befragten Clubs Padel aktiv an. Bei rund 9.000 Tennisvereinen bundesweit bedeutet das: Mehr als 750 Clubs haben bereits Padel fest in ihr Sportangebot integriert – Tendenz steigend.

Dabei sind die baulichen Voraussetzungen meist unkompliziert. Wer bereits eine funktionierende Tennisanlage betreibt, muss keine umfassenden Umstrukturierungen vornehmen. Padel-Courts lassen sich gut in bestehende Vereinsgelände integrieren. Der Platz selbst besteht aus einem Kunstrasenfeld und Wänden aus Glas oder Kunststoff. Wichtig ist ein professionell vorbereiteter Untergrund. Für einen Premium-Court mit Turniermaßen sollte man mit Investitionskosten zwischen 50.000 und 70.000 Euro rechnen – zusätzliche Ausstattungen wie LED-Flutlicht nicht mitgerechnet.

Finanzierungshilfen sind ebenfalls verfügbar. Neben EU-weiten Sportförderprogrammen bieten auch Landes- und Kreissportverbände finanzielle Unterstützung, wenn es um den Bau moderner Sportanlagen geht. Auch die Kontaktaufnahme zur jeweiligen Kommune lohnt sich – denn Padel-Courts steigern die Attraktivität des öffentlichen Sportangebots und können als sinnvolle Ergänzung zur Vereinsförderung angesehen werden.

Ein weiterer Vorteil: Tennisvereine benötigen keine zusätzliche Infrastruktur wie Clubhäuser oder Sanitäranlagen – diese sind meist bereits vorhanden. Ergänzend lohnt sich die Einführung eines digitalen Buchungssystems, das sowohl für Tennis- als auch für Padelplätze genutzt werden kann.

Fazit: Padel ist mehr als nur ein Modetrend. Es ist eine moderne, niedrigschwellige und integrative Sportart, die Tennisclubs neue Perspektiven eröffnet – sowohl in der Mitgliedergewinnung als auch in der langfristigen Vereinsentwicklung. Die Zahlen sprechen für sich: Mit derzeit mehreren hundert aktiven Padel-Standorten in Tennisvereinen deutschlandweit und einer klaren Wachstumsdynamik ist der Zeitpunkt ideal, sich als Verein frühzeitig zu positionieren. Wer heute in Padel investiert, schafft die Basis für ein zukunftsfähiges, attraktives und lebendiges Sportangebot.

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