Überraschungen können schlecht sein, bestenfalls für den Gegner und nicht für euch…
Warum und wie Überraschungen für euch gut sein können: Die Ballwechsel im kleinen Padel-Court mit den Wänden sind meist recht schnell, daher muss der Gegner sich in kürzester Zeit schnell auf die von euch überraschenden neuen Gegebenheiten einstellen – und das kann zu Fehlern oder Vorlagen für euch führen.
So könnt ihr konkret für Überraschungsmomente sorgen:
Manche Trainer empfehlen, zur eigenen Routine und Sicherheit viele gleiche (Standard-)Schläge zu verwenden und z.B. für die ersten 2-3 Bälle immer den gleichen taktischen Spielplan zu haben (z.B. immer Slice in die Mitte). Das hilft meiner Meinung nach vor allem Anfängern. Fortgeschrittene hingegen haben meist schon diese Sicherheit und können dann von ihren Gegnern durchschaut und ausgespielt werden.
Natürlich gibt es hier kein „Entweder-Oder“ sondern ein „Sowohl-als-auch“, d.h. nicht nur Neues und vielleicht zu Riskantes nur wegen des Überraschungsmoments.
Überlegt gemeinsam mit eurem Partner, wo ihr gerade steht – auch bei mehr oder weniger entscheidenden Punkten wie Breakchancen und besprecht euren Gameplan beziehungsweise das mögliche und sinnvolle Überraschungsmoment für den nächsten Punkt. Spielt eben nicht immer den gleichen Slice in die Mitte, geht auch mal mit Chiquitas über die Ecken (und Gitter), spielt auch mal gerade schnellere oder langsamere Bälle. Variiert mal zwischen hohen Lobs, bei denen ihr dann viel Zeit habt vorzurücken, und tieferen Lobs, bei denen der Gegner weniger Zeit hat, diese zu erlaufen und zurückzuspielen.
Spielt mal einen soften Bandeja und dann wieder einen harten Smash oder einen Por3 oder Por4 – wo möglich und sinnhaft.
Verwirrend: Spontaner Seitenwechsel
Noch größere Verwirrung stiften könnt ihr auch mal mit einem spontanen Seitenwechsel zwischen euch beiden nach einem hohen Lob, insbesondere wenn ein Spieler von euch „in the fridge“ oder eingefroren ist, also fast nie angespielt wird, weil er der (vermeintlich) bessere Spieler ist. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn ihr beide Euch auf beiden Seiten des Platzes sicher und wohl fühlt.
Oder probiert mal anstatt der nicht wechselnden Australischen Aufschlagformation, bei der zu 50% eine Seite offen steht, stattdessen die klassische Tennisvariante d.h. der Netzspieler wechselt immer die Seiten und steht auf der anderen Seite wie der Aufschläger, der dann nach jedem zweiten Aufschlag einen kürzeren Weg zum Netz hat.
Hat bei mir im letzten Ligaspiel tatsächlich ganz gut funktioniert, zumindest für einen Satz…
Probiert einfach mal etwas Unübliches oder für eure Gegner Neues – nicht immer, aber immer öfter! Und sammelt so neue Erfahrungen, die ihr dann immer noch verwerfen oder eben beibehalten könnt.
Viel Spaß und Erfolg damit
Euer Arndt und das Padeleros Team